Die duale Ausbildung, in Deutschland seit vielen Jahrzehnten gängige Praxis, ist neben den Produkten der Exportschlager von STIHL. An vielen Standorten starten junge Talente nach deutschem Vorbild in ihr Berufsleben. So auch seit mehr als 35 Jahren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bei STIHL Inc. in Virginia Beach absolviert Bradley Holmes eine Ausbildung zum Mechatroniker und gibt uns einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.
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DER ARBEITSTAG von Bradley Holmes beginnt früh und dauert während der Ausbildung acht Stunden. Später werden es 12-Stunden-Schichten sein, die der Mechatroniker absolviert. Sein Arbeitsplatz befindet sich im Bereich Zubehörfertigung.
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DIE LEHRWERKSTATT ist – wie am deutschen Stammsitz in Waibligen auch – für Bradley und andere Auszubildende bei STIHL Inc. fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Dort lernen die Berufsanf.nger sehr intensiv und unter Anleitung von erfahrenen Ausbildern etwa CNC-Bearbeitung, Steuerungstechniken oder auch Projektarbeit. Heute gehören außerdem Inhalte rund um die vernetzte Produktion im Sinne von „Industrie 4.0“ dazu. Vier jeweils einwöchige Einsätze pro Jahr in der Lehrwerkstatt sind für Bradley ebenfalls Teil des Ausbildungsprogramms.
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AN EINER DER VIER BLASFORMMASCHINEN überwacht Bradley den Herstellungsprozess für hohle Kunststoffbauteile. Die hoch automatisierten Produktionsprozesse am Standort in Virginia Beach ermöglichen eine hervorragende Effizienz und ein ausgezeichnetes Qualitätsniveau. In nur 32 Sekunden wird der STIHL 4180-Brennstofftank in einer Automatisierungszelle geformt, geschweißt, zusammengebaut und auf Dichtheit geprüft.
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WÄHREND SEINER AUSBILDUNG durchläuft Bradley verschiedene Stationen. Sein Lieblingsarbeitsplatz ist in der Kunststofffertigung, wo sich das vollautomatische Vibrationsschweißen befindet. Bei diesem Fügeverfahren werden einzelne Bauteile verbunden. Die Kunststoffverarbeitung ist ein zentraler Herstellungsprozess bei STIHL Inc. Jährlich werden dort über 16 Millionen Kilogramm Harz im 24/7-Schichtbetrieb von 90 Spritzgießmaschinen, sechs Trimmerfadenextrudern und weiteren hochmodernen Maschinen verarbeitet.
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FEIERABEND – und doch ist Bradleys Tag noch nicht zu Ende. Denn für die amerikanischen Auszubildenden geht es nach dem Einsatz im Betrieb noch zur Schule. Die Unterrichtseinheiten starten am Nachmittag oder abends gegen 19 Uhr. Am Tide Water Community College hat Bradley den theoretischen Teil seiner Ausbildung bereits 2019 abgeschlossen.
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DIE AUSBILDUNG BEI STIHL Inc. ist für den ambitionierten angehenden Mechatroniker nicht genug. Daher will er so schnell wie möglich und sobald es sein Schichtplan nach der Ausbildung zulässt, seinen Bachelor-Abschluss an der Old Dominion University machen. Die Kraft für die vielen Aufgaben sammelt Bradley in seiner Freizeit. Die verbringt er mit seiner Freundin, im Fitnessstudio, an der Spielekonsole oder mit seinen Eltern und den zwei Hunden Arlo und Bella.
SKIP JOHNSON (59) ist Ausbildungsleiter bei STIHL Inc. und kennt den Exportschlager duale Ausbildung sehr gut: Bereits 1988 schloss er eine deutsch-amerikanische Werkzeugmacher-Lehre erfolgreich ab.
Interview mit Skip Johnson
Was macht das duale Ausbildungssystem, wie es in Deutschland praktiziert wird, für STIHL Inc. so interessant?
Das duale Ausbildungssystem ist unter anderem deshalb interessant, w eil die Ausbildung, sowohl im Klassenzimmer als auch in der Praxis, ständig überarbeitet wird, um den technologischen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Die schulischen und die praktischen Projekte ändern sich fast jährlich. Ein weiterer Vorteil ist, dass unsere Lehrlinge die aktuellste Ausbildung an den neuesten verfügbaren Geräten erhalten. Außerdem erhalten alle Berufseinsteiger so die gleiche grundlegende Ausbildung. Sie verfügen also über ein gemeinsames Fundament, auf dem sie aufbauen können.
Wann hat STIHL Inc. mit dieser Art der Ausbildung begonnen und welche Berufe können junge Talente in Virginia Beach erlernen?
STIHL Inc. hat seit 1985 ein Lehrlingsprogramm, das stark auf der manuellen Bearbeitung und dem Werkzeugbau basiert. Wir haben vor etwa 15 Jahren angefangen, uns auf das deutsche duale Ausbildungssystem zu konzentrieren. Damit haben wir auch begonnen, uns außer auf die bereits vorhandenen Programme in den Bereichen Zerspanung sowie Werkzeug- und Formenbau auch auf die elektromechanische Instandhaltung zu konzentrieren, die nun zur Mechatronik geworden ist. In den vergangenen 15 Jahren haben wir zudem vier zusätzliche Lehrberufe eingeführt. Insgesamt bieten wir damit sechs registrierte Lehrberufswege an: Mechatroniker, Werkzeugmacher, Qualitätslaborant, CNC-Maschinenschlosser, Kunststoffverfahrenstechniker und Kunststofftechniker.
Macht dieses Ausbildungsangebot STIHL Inc. zu einer Seltenheit unter den amerikanischen Unternehmen und sehen Sie darin einen Wettbewerbsvorteil?
Die meisten Unternehmen bieten diese Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten nicht an. Unser Auswahlverfahren ist selten und zudem sehr streng. Aber aufgrund unseres guten Rufs als Arbeitgeber und unserer Zusammenarbeit mit den lokalen Schulen und Gemeinden können wir aus den besten verfügbaren Talenten wählen.
